Was ist Osteopathie?
Drei Grundprinzipien der Osteopathie
Ganzheitlichkeit: Der menschliche Körper wird als eine Einheit betrachtet, in der alle Teile miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Die Osteopathie behandelt daher nicht nur die Symptome, sondern sucht nach den Ursachen der Beschwerden.
Selbstheilungskräfte: Der Körper hat die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Die Osteopathie unterstützt diese Selbstheilungskräfte, indem sie Blockaden und Störungen beseitigt, die die Heilung behindern.
Wechselwirkung von Struktur und Funktion: Veränderungen in der Struktur (z.B. Knochen, Muskeln, Gelenke) können die Funktion des Körpers beeinflussen und umgekehrt. Osteopathen arbeiten daran, das Gleichgewicht und die Harmonie zwischen Struktur und Funktion wiederherzustellen.
Behandlungstechniken
Osteopathen nutzen eine Vielzahl von manuellen Techniken, um die Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern:
- Parietale Osteopathie: Fokussiert auf das muskuloskelettale System (Knochen, Muskeln, Gelenke).
- Viszerale Osteopathie: Beschäftigt sich mit den inneren Organen und ihren Verbindungen, um Spannungen und Funktionsstörungen zu lösen.
- Kraniosakrale Osteopathie: Bezieht sich auf das zentrale Nervensystem, insbesondere Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein, und arbeitet daran, den Fluss der cerebrospinalen Flüssigkeit zu verbessern.
Anwendungsbereiche
Osteopathie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen angewendet werden, darunter:
- Rückenschmerzen und Nackenbeschwerden
- Gelenkschmerzen und -steifheit
- Kopfschmerzen und Migräne
- Verdauungsprobleme
- Atemwegserkrankungen
- Stress und Schlafstörungen
Ausbildung und Qualifikation
- Berufsbegleitende Ausbildung: 4–5 Jahre mit insgesamt 1.400 Unterrichtsstunden und anschließender BAO-Verbandsprüfung
- erfolgreich abgeschlossene Heilpraktikerprüfung
Wichtige Hinweise für dich als Patient*in
Osteopathie ist nicht gleich Osteopathie!
In den letzten 10–20 Jahren sind zahlreiche neue Schulen und Fortbildungskonzepte entstanden. Leider haben sich einige davon weit von der ursprünglichen, traditionellen Osteopathie entfernt.
Worauf solltest du achten?
Stelle sicher, dass deine Osteopathin oder dein Osteopath Mitglied in einem Verband ist, der hohe Standards setzt – beispielsweise eine Mindestanzahl an Ausbildungsstunden vorschreibt.
Ich selbst bin Mitglied im Verband der Osteopathen Deutschland (VOD), dem ältesten und größten Verband. Der VOD setzt sich für qualitativ hochwertige Ausbildungsstandards ein und klärt Patient*innen umfassend über Osteopathie auf.
Mein Tipp:
Schau dir die Vita der Osteopath*innen genau an, um sicherzugehen, dass sie eine fundierte und umfangreiche Ausbildung durchlaufen haben. Nur so kannst du sicher sein, in den besten Händen zu sein.